Wer kennt es nicht? Nach dem Umzug stehen die Umzugskartons nutzlos herum und dank Online-Shopping türmen sich zudem Versandkartons in der Ecke. Utopia zeigt dir fünf Alternativen zum Pappkarton.
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Pappkartons müssen zwar eigentlich nach dem Gebrauch nicht gleich ins Altpapier, man kann sie aufbewahren und wieder benutzen. Doch oft reicht der Platz nicht aus und die Kartons landen doch irgendwann im Müll. Es gibt interessante Alternativen, die das verhindern.
Übrigens: Inzwischen gibt es auch einige Online Shops, die Kartons wiederverwenden. Beispielsweise Möbelverrückt und Glore verschicken Bestellungen zum Teil in gebrauchten Kartons.
memo Box – Versand in der Plastikbox
Der Online-Shop Memolife bietet den Versand per Memo Box an: Anstelle eines Pappkartons bekommt man seine Ware in einer stabilen grünen Box zugeschickt – ohne Aufpreis. Die Box besteht aus dem Recycling-Kunststoff Procyclen. Dieser gilt als umweltverträglicher im Vergleich zu anderen Kunststoffen, da er aus Kunststoffabfällen hergestellt wird. Die memo Box trägt den Blauen Umweltengel in der Kategorie „schützt die Ressourcen“.
Der Vorteil gegenüber dem Pappkarton: Die Box wird viele Male wiederverwendet. Man kann die memo Box auch als Wertstoffbox nutzen: Memolife nimmt beispielsweise Druckerpatronen, CDs und Energiesparlampen zurück und sorgt dafür, dass sie wieder in den Wertstoffkreislauf gelangen.
RePack – der Briefkasten als Pfandautomat
Die finnische Firma RePack hat sich vom Getränke-Pfand inspirieren lassen: Man zahlt beim Onlinekauf einen Zuschlag für die Verpackung und schickt sie nach dem Auspacken kostenlos wieder zurück. Das Pfand bekommt man als Gutschein für den nächsten RePack-Versand zurück.
Die Verpackungen bestehen aus Pappe, Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP). Einige RePacks bestehen aus alten Plakaten, weitere Materialien werden ausprobiert. Die RePack Verpackungen werden zwar auch aus Kunststoffen auf Erdöl-Basis hergestellt, doch ein RePack wird mindestens 20-mal wiederverwendet. Bisher gibt es die RePacks leider nicht überall, aber das ehemalige Start-up will künftig auch mit deutschen Online-Shops zusammenarbeiten.
Landbox – nachhaltige Isolierverpackung
Der Online-Versand von Lebensmitteln und Kochboxen wird immer beliebter: Statt sich nach der Arbeit noch mit dem Einkauf herumzuplagen, kommen die Zutaten direkt nach Hause. Damit Milch, Käse und Co. kühl bleiben, wird häufig Styropor benutzt. Das Unternehmen Landpack hat eine nachhaltige Isolierverpackungen aus Stroh oder Hanf entwickelt: die Landbox.
Bei der Getreideernte fällt Stroh an, das von den Landwirten nur zum Teil verwendet wird. Stroh hat ähnliche Eigenschaften wie Styropor: Es ist ein guter Dämmstoff und hat einen niedrigen Wärmeleitwert. Außerdem ist es feuchtigkeitsregulierend. Landpack presst das Stroh ohne Kleb- und Konservierungsstoffe zu Platten. Leider kommen auch diese Isolierplatten noch nicht ganz ohne Pappkarton aus, aber zumindest ohne Styropor.
Nach der Verwendung können die Isolierplatten zum Teil im Biomüll oder Garten entsorgt werden. Das Stroh ist von einer Plastik-Folie umhüllt. Diese Hülle muss im Restmüll entsorgt werden. Es gibt auch die Variante Bio und Bio Plus: Hier besteht die Umhüllung aus dem Biokunststoff PLA. Er besteht aus Milchsäure-Molekülen und ist biologisch abbaubar.
Landpack stellt zudem Hanf-Vliese her. Diese sind flexibler als die Strohplatten und eignen sich als Füllmaterial. Sie kommen ohne Zusatzstoffe aus und stecken in einer biologisch abbaubaren Umhüllung. Sie können komplett in den Biomüll geworfen werden. Landpack hat dafür 2016 den Deutschen Verpackungspreis in der Kategorie Nachhaltigkeit bekommen.
Boxie 24 – Alternative zum Umzugskarton
Boxie 24 bietet wiederverwendbare Umzugskartons aus Kunststoff an. Die Boxen bestehen aus dem Kunststoff Polypropylen (PP). Polypropylen gilt als umweltverträglicher als andere Kunststoffe, da er einfacher und mit weniger Energieaufwand recycelt werden kann. Boxie 24 trägt den blauen Umweltengel und wird nach etwa 400 Verwendungen zu 100 Prozent recycelt.
Schon ab 1 Euro pro Box kann man die stapelbaren Umzugskartons zwei Wochen lang mieten. Zusätzlich gibt es hilfreiche Extras wie Sackkarren, Rollwagen oder Handschuhe zum Ausleihen. Wer in der neuen Wohnung nicht alles unter bekommt, kann seine Sachen bei Boxie 24 auch einfach einlagern lassen. Nach einer Mindestzeit von 3 Monaten liefert Boxie 24 die Kisten nach Hause. Bisher gibt es die wiederverwendbaren Umzugskartons unter anderem in Berlin, Stuttgart, München, Hamburg, Dortmund, Münster, Osnabrück und Bochum.
Turtlebox – Umzugskartons mit Schildkröte
Eine ganz ähnliche Idee hatte Turtlebox: Wiederverwendbare Klappboxen ersetzen herkömmliche Umzugskartons. Für 1,79 Euro pro Box oder 0,79 Euro bei Selbstabholung kann man die Turtleboxen wochenweise leihen. Akkuschrauber, Sackkarre, Tragegurte oder Kleiderboxen kann man zusätzlich mieten. Die Klappboxen gibt es bisher in Berlin, Bottrop, Essen, Frankfurt am Main, Gelsenkirchen, Hamburg, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen und Stuttgart und dem jeweiligen Umland (Radius etwa 70 km).
Bereits 2013 ist die Turtlebox mit dem Münchner Umweltpreis ausgezeichnet worden. Der Boden der Turtlebox besteht aus recyceltem Kunststoff, die Wände und der Deckel aus recycelbarem Polyethylen (HDPE). Der Umzugskarton zum Mieten kann mindestens 200-Mal benutzt werden. Die Box verursacht pro Verwendung 23 g CO2 und damit 12-Mal weniger als ein Umzugskarton mit 286 g CO2.
Auch bei Foxybox oder LeihBOX kann man wiederverwendbare Umzugskartons mieten.
Utopia-Fazit:
Um dem Verpackungs-Wahn und den Müllbergen entgegenzuwirken, hilft es, Kartons mehrfach zu verwenden. Aber auch Mehrwegboxen, leihbare Umzugskartons oder Verpackungspfandsysteme sind eine sinnvolle Alternative zum Pappkarton, welche die Produktion von Kartons von vornherein unnötig machen. Einfach mal Ausprobieren!
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